Musterausstattung einer
multifunktionalen Stadthalle

speziell: Lichttechnik - Veranstaltungstechnik


Musterausstattung einer multifunktionalen Stadthalle - speziell: Lichttechnik - Veranstaltungstechnik
Multifunktionale Nutzung der Räume

Drastische Reduzierung der Brandlast

Vollautomatisches Einrichten der Licht- und Veranstaltungstechnik

Unendliche Erweiterung der Anlage ohne zusätzliche Installation

Computerspeicherung der verschiedenen Veranstaltungen


In der heutigen Zeit darf eine Stadthalle nicht nur für einige wenige Veranstaltungen ausgestattet sein, sondern muss vielmehr eine "multifunktionale Einrichtung" darstellen.

Die Nutzung ist heute sehr unterschiedlich. Der Erfolg jeder Veranstaltung ist abhängig von den Kriterien der Ausstattung. Diese Ausstattungsmerkmale müssen sehr flexibel sein, da die unterschiedlichsten Veranstaltungen hintereinander stattfinden.

Umbauzeiten müssen so kurz wie möglich gehalten werden. Die technische Ausstattung muss funktional und kostenminimiert sei. Sie muss jederzeit ohne großen zusätzlichen Aufwand erweiterbar sein. Das technische Personal sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Beim Einsatz der Materialien und der Technik sollte auf die Reduzierung der Brandlasten besonders geachtet werden.

Diese Kriterien wurden besonders bei der Planung berücksichtigt. Für die Nutzung des Saales wurden folgende Veranstaltungen berücksichtigt:

  • Repräsentation
  • Tagungen
  • Sitzungen von Verbänden, Banken, etc.
  • Pressekonferenzen
  • Festbankette
  • Bühnenveranstaltungen
  • Opern- und Operettenaufführungen
  • Fernsehshows
Für all diese Ereignisse wird Licht- und Bühnentechnik benötigt.

Wir alle aber wissen, wie das bisher in der Praxis ausgesehen hat. Da wurde mit viel Aufwand an Technik und Kosten für die jeweilige Veranstaltung Licht und Technik installiert und zum Teil angemietet. Elektroinstallationen wurden im großen Stil provisorisch errichtet. "Kabelstränge und -Bäume" wurden über dem Saalboden, an den Wänden und an der Decke aufwendig verlegt.

Aufhängepunkte für Kulissen, Embleme, Fahnen etc. mussten unter großem Aufwand zusätzlich geschaffen werden, denn da, wo sie eigentlich benötigt wurden, war keine Möglichkeit der Anbringung von Befestigungen.

Die vorliegende Planung zeigt Ihnen Lösungen, Licht immer an die richtige Stelle zu bringen. Lastzüge für Bühnentechnik, Vorhänge, Kulissen etc. an jeder Stelle des Saales zur Verfügung zu haben. Immer wiederkehrende Veranstaltungen können über eine Computersteuerung abgespeichert werden. Somit fahren die Bühnenzüge und die Beleuchtung automatisch in die gewünschte abgespeicherte Position. Der Saalboden passt sich den Erfordernissen der Veranstaltung an.


Saalboden

Der Saalboden sollte als Doppelboden ausgeführt werden (Höhe ca. 600 mm).

Der Doppelboden mit herausnehmbaren Platten ca. 1000 x 1000 mm wird genutzt für die Kommunikationstechnik, Elektroinstallation, Belüftung.

Für die verschiedensten Veranstaltungen ist es erforderlich, Diskussionsanlagen, Dolmetscheranlagen, Mikrofonanschlüsse, Monitoranschlüsse, Diaprojektoren, etc. an den unterschiedlichsten Stellen des Saales bereit zu stellen. Ein Doppelboden bietet hierfür die ideale Lösung. Über sogenannte Bodentanks können über flexible Kabel im Doppelboden alle Bereiche des Saales erfasst werden.

Saalboden

Der Aufbau von ca. 600 mm erlaubt den Einsatz von großen Hubpodien, um den Saal für die entsprechende Veranstaltung herzurichten (Stuhlreihenerhöhung, Bühnenerhöhung). Über zusätzliche praktikable Podeste lässt sich selbst eine Orchesterlandschaft, Laufstege für Modeschauen, etc. erstellen. Die Hubpodien sollten die gesamte Saalbreite erfassen, um die entstehenden Spalten so gering wie möglich zu halten.

Die einzelnen Platten 1000 x 1000 mm sollten auch auf den Podien zum Einsatz kommen, um die Flexibilität auch in diesem Bereich zu erhalten.

Die Antriebe können überwartungsfreie Spindelgetriebe erfolgen. Der Hub erfolgt über Scherenkonstruktionen. Hierdurch kann der Aufbau sehr gering gehalten werden.

Der Oberbelag des Bodens kann frei gewählt werden.

In den verschiedenen Bodenplatten, 60 - 70%, werden sog. Drallauslässe für die Belüftung eingelassen. Somit wäre ein weiterer Vorteil des Doppelbodens dargestellt:

Nutzung für die Belüftung des Saales.


Deckenkonstruktion

Für die verschiedensten Nutzungsarten des Saales muss eine flexible technische Deckenkonstruktion geschaffen werden, die es erlaubt, Motorzüge und Beleuchtungskörper an fast jedem Punkt zu positionieren.

Deckenkonstruktion

Durch den Einsatz von Punktzügen wird die Nutzung variabel. Somit können einzelne Dekorationsteile wie Kulissen, Leuchten, Embleme, Fahnen, Blumengebinde aufgehängt werden. Durch die Kopplung mehrerer Punktzüge und Verbindungen durch Laststangen oder Gitterträger können größere Kulissen und Embleme sowie Vorhanganlagen eingehangen werden.

Die Motorzüge werden an speziellen Schienen verfahren. Dies sind sogenannte Last-Stromschienen mit integrierten Kupferleitungen für die Strom- und Datenübertragung.

Durch dieses System ist eine zusätzliche Elektroinstallation für die Veranstaltungstechnik nicht erforderlich. Lediglich zur Schieneneinspeisung am Ende jeder Schiene muss eine Zuleitung gelegt werden. Lediglich zur Schieneneinspeisung am Ende jeder Schiene muss eine Zuleitung gelegt werden. Alle Kunststoffteile dieser Konstruktionen sind aus halogenfreiem Kunststoff. Durch diese Kombination reduziert sich die Brandlast auf fast Null.

Bei dieser Konstruktion stehen nun zwei Ausführungsvarianten zur Verfügung. Die erste Variante ist die Manuelle. Über eine begehbare Zwischendecke werden die Motorzüge und Beleuchtungskörper von Hand horizontal verschoben. Hierfür ist die gesamte Decke mit Gitterrosten ausgelegt, damit das Bedienpersonal die einzelnen Elemente problemlos verfahren kann.

Deckenkonstruktion

Die zweite Variante ist die Motorische. Hier werden Elemente motorisch gesteuert. Die Hubseile der Motorzüge und die Teleskope der Beleuchtung werden durch die Zwischendecke gefahren. Hierzu sind in der Decke Schlitze von ca. 10 cm erforderlich.

Bei Nichtgebrauch der Antriebe und Beleuchtung werden diese in der Zwischendecke geparkt. Hierzu wird die Decke im Wandbereich ca. 1,0 m breit komplett um ca. 1,5 m motorisch abgefahren. Jetzt können die Beleuchtungskörper durch diese Öffnung in die Zwischendecke gefahren werden. Somit ist bei Nichtgebrauch der Technik die Decke "aufgeräumt".

Deckenkonstruktion

Bei Ausführung des Systems auch mit horizontaler Verfahrbarkeit können die gewünschten Positionierungen abgespeichert und jederzeit wieder aufgerufen werden. Somit können in kürzester Zeit, bei geringem Personal- und Zeitaufwand, neue Saalkonfigurationen erstellt werden.

Ein weiterer Vorteil des Systems: Erweiterungen bzw. zusätzliche Motorzüge und Beleuchtungskörper können ohne zusätzlichen Installationsaufwand im System integriert werden.

Eine solche flexible Decke wurde vom System im Dezember 1998 im Sendezentrum des Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg in Potsdam-Babelsberg in Betrieb genommen.

Hierbei wurde vom Ingenieur der Zentralen Technik, Herrn Hartmuth Glaser, ein Bericht in der Zeitschrift "Medien Bulletin" veröffentlicht.

Beleuchtung

Die geplante Beleuchtung ist für den Einsatz als Veranstaltungsbeleuchtung für Bühnen- und Showbeleuchtung, sowie als Sonderbeleuchtung ausgelegt. Die allgemeine Beleuchtung ist hier nicht berücksichtigt.

Eingesetzt werden Stufenlinsenscheinwerfer zwischen 1000 und 2000 W, mit motorischen Bügeln, so dass die Scheinwerfer jederzeit von unten gesteuert und positioniert werden können. Für die Höhenverstellung werden Scheinwerfereinheiten an Motorteleskopen befestigt, die wiederum horizontal in den Spezialschienen verfahren werden.

Durch diese Lösung sind auch hier die Lichtstimmungen speicherbar und in kürzester Zeit, bei geringem Personal- und Zeitaufwand, abrufbereit. Die abgerufene "Stimmung" wird automatisch erstellt. Dieses System hat bei den wiederkehrenden Veranstaltungen den Vorteil, dass nicht immer wieder neu ausgeleuchtet werden muss.

Die Scheinwerfer werden über den ortveränderlichen Dimmer angesteuert. Dadurch ist eine zusätzliche Installation nicht erforderlich. Der übliche Dimmerraum, sowie die aufwendige Elektroinstallation zwischen Dimmerraum und Scheinwerfer entfällt. Die Brandlast wird auch hier drastisch reduziert. Alle Daten werden über die speziellen Schleifleiter, die in den Lastschienen integriert sind, übertragen.

Durch dieses System sind auch hier die Scheinwerfereinheiten jederzeit schnell und problemlos erweitert und montiert, ohne zusätzlichen Installationsaufwand.

Wie bereits bei den Motorzügen erwähnt, fahren auch die Scheinwerfer bei Nichtgebrauch in die Zwischendecke.

Beleuchtung

Ein weiterer Vorteil dieser Systemlösung ist die Programmierbarkeit der gesamten Anlage.

Je nach Rechnergröße des Computers können die Lichtstimmungen und Motorstellungen am Bildschirm virtuell vorab dargestellt und programmiert werden. Die Programme können sogar im Homeoffice erstellt werden. Hierdurch entfallen zeitraubende Probeaufbauten und Einstellungen.

Zur Zeit sind einige TV-Studios mit dieser Technologie ausgerüstet worden. Zum einen wurden in diversen Studios die Profi-Bus-Steuerungen eingesetzt in anderen Bereichen die CAN-Bus-Steuerung mit Erfolg installiert.

Bei all diesen Studios sind die Lichtstimmungen jederzeit abrufbar und die Scheinwerfer fahren voll automatisch in ihre vorhergesehenen, programmierten Stellungen. Das gleiche betrifft die dort jeweils eingebauten Punktzüge.

Mit dieser Technologie können mehrere Räume miteinander vernetzt werden. Eventuell auftretende Fehler können per Telefon, Dank der Vernetzung, vom Herstellerbüro ausfindig gemacht werden und gegebenenfalls sogar von dort aus repariert werden.

Die Fehlerursache kann schneller lokalisiert werden.

Die Betriebsstunden der Beleuchtungskörper und der Motoren können gezählt und gespeichert werden. Die Technik wird "berechenbar".

Beleuchtung


Kabellängen im Vergleich
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